Der Aufbau eines Corporate Blogs in drei Schritten

von | 12. Jun. 2023 | 2 Kommentare

Beim Aufbau eines Corporate Blogs denken viele zuerst an das Schreiben von Texten. In diesem Artikel erfährst du, wie du mit einem durchdachten Konzept deinen Corporate Blog aufbaust und fortführst, welche technischen Helfer es gibt und an welchen Stellschrauben du auch später noch arbeiten kannst.

Ein Corporate Blog oder Unternehmensblog ist ein Blog, der nicht von Privatpersonen, sondern von einem Unternehmen geführt wird. Dabei ist er ein wichtiges Tool im Rahmen des Content Marketings und der Markenstrategie. Die Ansprüche und Erwartungen an einen Corporate Blog sind daher andere als die Erwartungen an einen persönlichen Blog.

In manchen Fällen sind die Übergänge fließend, zum Beispiel wenn ein hobbymäßig betriebener Blog über Werbung, wie zum Beispiel Affiliate Marketing, zu einem Unternehmensblog wird. Dies kommt häufig vor bei erfolgreichen DIY-Blogs oder Kochblogs. Der Einfachheit halber spreche ich im Folgenden häufig von „Blogs“ und meine damit Unternehmens- oder Corporate Blogs.

Schritt 1: Das Blogkonzept

Bevor du mit deinem Blog startest, gibt es einige grundlegende Punkte zu bedenken: 

  1. Welche Ziele möchtest du mit deinem Corporate Blog erreichen?
  2. Was ist das Blogthema beziehungsweise die Nische?
  3. Wer gehört zu deiner Zielgruppe?
  4. Welche Bedürfnisse hat deine Zielgruppe?
  5. Wie findest du einen Blognamen?

Die Ziele

Du kannst mit deinem Blog vier wesentliche Ziele verfolgen: deinen Expertenstatus aufbauen, Kunden für deine Services akquirieren, Produkte verkaufen und – als fortgeschrittene Blogger:in – Affiliate Marketing betreiben.

Die Nische

Zu Anfang erscheint es vielen schwierig, sich auf eine Nische einzulassen. Diese entwickelt sich häufig durch die wachsende Erfahrung im eigenen Fachgebiet oder Dienstleistungsbereich.

Eine Nische kann sich in Form eines Themen-Schwerpunkts oder einer Spezialisierung ergeben. Ein gutes Beispiel ist das Thema Webdesign. Hier kann man sich auf einen Page Builder spezialisieren, Grafik Design mit hinzunehmen oder mit einer bestimmten Zielgruppe seine Nische definieren. Ein anderes Beispiel ist das Angebot einer Hebamme, die sich auf Mütter über 40, die sich vegan ernähren, konzentriert. Die Fragen der Klientinnen werden andere sein als die von ganz jungen Müttern, denen eine vegane Lebensweise schnurz ist.

Die Zielgruppe

Wenn du denkst, zur Zielgruppe gehören „alle“, dann hast du noch keine Zielgruppe gefunden. Das Festlegen deiner Zielgruppe hängt eng mit deiner Nische zusammen.

Du kannst zum Beispiel unterscheiden zwischen Anfängern und Fortgeschrittenen in deinem Thema. Spricht das Thema eher Frauen oder Männer oder beide an? Teilst du mit deiner Zielgruppe eine Mission oder eine Vision, die in deinen Texten zum Ausdruck kommen darf?

Die Bedürfnisse deiner Zielgruppe

Wenn sich nicht eindeutig eine bestimmte Altersklasse oder andere Merkmale der Zielpersonen definieren lassen, kannst du nach besonderen Bedürfnissen deiner Zielgruppe gehen. Um beim Beispiel Webdesign zu bleiben, können dies leise Unternehmerinnen sein oder die Ausrichtung auf Barrierefreiheit für Menschen mit einer Sehschwäche oder Sehbehinderung.

Der Blog- oder Domainname

Es ist kein Muss, einen Unternehmens- oder Blognamen zu finden. Zu Anfang empfehle ich, den eigenen Namen als Domain zu wählen. Solopreneure und Freelancer entwickeln meist eine Personenmarke, wo der eigene Name ohnehin die beste Wahl ist.

Das kann folgendermaßen aussehen: https:// www. vorname-name. de – mit oder ohne Bindestrich und statt de können andere Endungen gewählt werden, wie zum Beispiel .com oder .io und vieles mehr. Reserviere dir deinen Namen am besten gleich mit mehreren Domainendungen.

Warum diese Punkte so wichtig sind

Die genannten Punkte sind essenziell, wenn du einen erfolgreichen Blog aufbauen möchtest. Das Wissen um die Bedürfnisse deiner Zielgruppe und die Festlegung einer Nische und von Zielen sind quasi die Wegmarkierungen, innerhalb derer deine Blogreise losgeht. Dies ist einerseits wichtig, um bei Google besser gefunden zu werden. Gleichzeitig ziehst du so von Anfang an die richtigen Interessent:innen an, die später zu deinen Wunschkund:innen werden können.

Schritt 2: Die Themenfindung

Die in Schritt 1 definierten Parameter bilden die Basis für die weitere Entwicklung deines Blogs und die Auswahl der Themen. Um geeignete Themen zu finden und dem Blog eine sinnvolle inhaltliche Struktur zu geben, kommt es auf weitere fünf essenzielle Punkte an:

  1. Mitbewerberblogs analysieren
  2. Keywords und Key Phrases ermitteln
  3. Kategorien festlegen
  4. Themenideen entwickeln
  5. Markenbegriffe festlegen

Diese fünf Punkte werden dich durch dein gesamtes Bloggerleben begleiten und können immer wieder überarbeitet und aktualisiert werden.

Die Mitbewerber:innen

Um zu erfahren, worüber die starken Player deiner Branche schreiben, empfiehlt sich eine Konkurrenzanalyse. Das Ziel ist nicht, die Texte der Mitbewerber:innen zu kopieren und in anderen Worten wiederzugeben. Es geht darum, sich einen Überblick über relevante Themen zu verschaffen, Inspirationen zu holen und sich zu überlegen, in welcher Form sich der eigene Blog abheben kann.

Was bietest du deinen Kund:innen, was sie woanders nicht finden? Hier geht es wieder um das Thema Nische. Wenn du noch keine Nische hast, dann kannst du dich durch deine Persönlichkeit, deinen Schreibstil und durch einen höheren Mehrwert von den Mitbewerber:innen abheben.

Beispiel: Die großen Player schreiben in ihrem Blog zum Beispiel darüber, wie sich eine Website mit WordPress einrichten lässt. Sammle alle Informationen zum Thema, schreibe auf dieser Basis deinen Artikel, aber ergänze ihn durch weitere passende Inhalte, wie zum Beispiel individuelle Tipps oder Beispiele aus der Praxis. Auf diese Weise trägst du gleich zu einem besseren Ranking deiner Website bei.

Die Keywords oder Key Phrases

Ermittle mit den richtigen Tools (Google Trends, Ubersuggest) passende Keywords oder Key Phrases, die eine besonders hohe Relevanz für deinen Blog haben. Achte dabei auch auf Keyword Gaps. Das sind Keywords, zu denen es bisher nur wenige oder keine Inhalte gibt. Orientiere dich bei der Auswahl an der Sprache deiner Kund:innen.

So legst du die Blog-Kategorien fest

Wenn du einen WordPress-Blog betreibst, musst du Kategorien festlegen. Oft entsteht die Frage nach den Schlagwörtern, die du aber getrost ignorieren kannst. Es reicht, drei bis fünf und maximal sieben Kategorien oder Oberbegriffe festzulegen, in die du deine Blogartikel unterteilst. Vermeide dabei generische Begriffe wie zum Beispiel „Tipps“ und bleibe spezifisch. Besser sind thematische Oberbegriffe. Beim Beispiel der Hebamme könnten die Kategorien heißen: Wassergeburt, Geburtshaus, Wochenbett.

Themen finden

Auf Basis der gewählten Kategorien ergeben sich die ersten Basisthemen. Überlege dir, wie du die Oberbegriffe der Kategorien aus Kund:innensicht weiter unterteilen kannst. Wenn du nicht weißt, wie du starten sollst, kannst du dir mit dem Tool „AskThePublic“ die W-Fragen zu bestimmten Begriffen anzeigen lassen.

Mit wachsender Erfahrung in deinem Gebiet kannst du die Fragen aus deinem Netzwerk und die deiner Kund:innen für die Themenfindung aufgreifen.

Wenn du Expertise aufbauen möchtest, kannst du mit einführenden Beiträgen starten und später darauf aufbauende Beiträge entwickeln.

Deine Markensprache entwickeln

Wenn du noch ganz am Anfang stehst, existiert vermutlich noch keine Markensprache oder eine Branding Voice. Manchmal ist es schon schwer genug, ins regelmäßige Schreiben reinzukommen und die eigene Schreibstimme zu finden.

Mit der Zeit wird dir immer stärker bewusst, was deine Marke ausmacht, welche Stärken dich auszeichnen und welche Werte du vermitteln möchtest. Damit sind ein bestimmter Schreibstil, eine definierte Ausdrucksweise und festgelegte Begriffe verbunden.

Beispiel des Kaffeeanbieters Melitta: Der Schreibstil ist schlicht und einfach gehalten und es geht um die Freude am Genießen, was sich durch alle Texte des Markenauftritts zieht. Die Websitefarben bewegen sich in einer Primärfarbe. Der gesamte Markenauftritt wirkt fröhlich und unkompliziert.

Meine Tipps für startende VAs

Viele VA starten mit einem Bauchladen, das heißt, sie bieten verschiedene Leistungen an, die sich nicht unter einem Oberbegriff zusammenfassen lassen. Hier besteht die Möglichkeit, jede Leistung einer Kategorie zuzuordnen. Schreibe zu jeder Leistung/Kategorie mindestens drei Beiträge.

Kategorien lassen sich jederzeit ändern und Blogartikel können archiviert werden, sollte irgendwann einmal eine Dienstleistung wegfallen.

Falls du dich nicht gleich auf Kategorien einlassen möchtest, kannst du über allgemeine oder persönliche Themen schreiben.

Beispielthemen:

  • Deine Mission
  • Dein Weg in die Selbständigkeit
  • Deine Vision
  • Fun-Facts über dich
  • Rant (etwas in deiner Branche, das dich stört)
  • Dein Kennenlernprozess und deine Arbeitsweise
  • Deine digitalen Tools

Warum du jetzt mit deinem Corporate Blog loslegen solltest

Mit einem Blog zu starten, hat sehr viele Vorteile: Steigerung der Reichweite, Vertiefung deiner Expertise, Verbesserung deiner Schreibstimme, mehr Vertrauen in deine Leistungen und vieles mehr. Gerade zu Anfang ist der Terminkalender noch nicht so voll. Nutze die freie Zeit für Blogartikel und geh mit den Inhalten raus in die sozialen Medien. Zeige dich potenziellen Kund:innen, bleib dran und freue dich über immer mehr neue Aufträge.

Schritt 3: Das Marketing

Bei der Vermarktung geht es darum, deinen Blog über deine Website hinaus bekannt zu machen, eine Community aufzubauen und eine Traffic-Strategie zu entwickeln.

Social-Media-Kanäle

Dazu lassen sich Teile deiner Blogartikel für Social-Media-Beiträge verwenden. Aus jedem Blogartikel lassen sich bis zu fünf Social-Media-Beiträge ableiten. Das Ziel ist hier, Bekanntheit zu erlangen und eine passende Community aufzubauen.

Traffic-Strategien (für Fortgeschrittene)

Über Gastbeiträge, Blogkampagnen, einen Newsletter, einen Podcast, Suchmaschinenoptimierung, Webinare, Ads und weitere Maßnahmen machst du deinen Corporate Blog einer immer größer werdenden Community bekannt und führst Interessent:innen zurück auf deine Website. Dadurch wächst das Ranking deiner Website langsam, aber stetig, und das Vertrauen in deine Expertise steigt.

Fazit

Die hier erwähnten Maßnahmen sind erprobte und bewährte Methoden für den Aufbau eines erfolgreichen Corporate Blogs. Dieser unterstützt dich dabei, die eigene Expertise, die Produkte oder deine Dienstleistungen bekannt zu machen und das Ranking deiner Website dauerhaft und nachhaltig zu verbessern. Auf diese Weise schaffst du es mit Leichtigkeit, die passenden Wunschkund:innen anzuziehen und dein Business voranzutreiben.
Portrait von Maria Squarra

Autorin
Maria Squarra

Ich bin Maria, Expertin für strategisches Webdesign und Content Marketing. Ich begleite Solopreneure und KMU von der Planung bis zur Umsetzung ihrer Website, bei Website- und Blogtexten und unterstütze beim Blogaufbau.

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Themen-Gebiete von Maria Squarra

Strategisches Webdesign mit WordPress
SEO-Beratung für Website und Blog
Blogaufbau, Websitekonzepte

2 Kommentare

  1. Liebe Maria,

    ich mag Deine Art zu schreiben sehr und danke für Deinen Beitrag. Den lese ich bestimmt 2 x, denn so ganz einfach ist das Thema ja nicht.

    LG
    Sibille

    Antworten
    • Liebe Sibille,
      danke für dein positives Feedback! Es stimmt, das Thema ist nicht einfach und ich hätte zu jeder Überschrift weitaus mehr schreiben können. Demnächst halte ich einen Workshop zum Thema. Wenn du Interesse hast, daran teilzunehmen, melde dich gerne.
      Liebe Grüße
      Maria

      Antworten

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